Verantwortung übernehmen ab Tag eins
16.09.2025Spät angefangen, aber schnell Verantwortung übernommen: Marie-Chantal Plesse, Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement und Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung, zeigt, wie man sich als Auszubildende aktiv einbringen kann. Im Interview spricht sie über ihren Weg, Projekte mit Sinn und warum es sich lohnt, für sich selbst und andere einzustehen.

Marie ist 26 Jahre alt, im zweiten Ausbildungsjahr zur Kauffrau für Büromanagement und bringt sich seit Tag eins aktiv ins Ausbildungsgeschehen mit ein. Als Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) setzt sie sich für ihre Kolleginnen und Kollegen unter 25 ein. Vor allem für die, die sich vielleicht nicht trauen, ihre Meinung zu sagen.
Welche Aufgaben übernimmst du als Mitglied beziehungsweise Vorsitzende der JAV?
In meiner Rolle als Vorsitzende der JAV koordiniere ich die Aufgaben unter den Mitgliedern und achte darauf, dass wir gut zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Ich nehme regelmäßig an den Sitzungen des Betriebsrats teil, was mir spannende Einblicke in betriebliche Entscheidungsprozesse gibt. So lerne ich auch die Perspektive der Arbeitgeberseite kennen, was sehr interessant ist.
Eine wichtige Aufgabe ist außerdem, dass ich Ansprechpartnerin für unsere Auszubildenden, dual Studierenden und alle Mitarbeitenden unter 25 bin. Auch wenn es Fragen oder Probleme gibt, bin ich da, auch als Begleitung bei Gesprächen mit der Ausbildungsleitung, um die Azubis zu unterstützen. Ich durfte bereits an einem JAV-Seminar teilnehmen, was mir viel Wissen für meine Arbeit vermittelt hat, und ich freue mich darauf, mich in dem Bereich weiterzubilden.
Wieso hast du dich für die JAV aufstellen lassen? Was hat dich dazu motiviert?
Kurz nachdem ich mit der Ausbildung angefangen habe, standen die Wahlen zur JAV an. Ich habe schon immer gern Verantwortung übernommen, auch im privaten Bereich, und setze mich gern für andere ein. Als ich erfahren habe, worum es bei der JAV geht, war für mich schnell klar, dass ich das machen möchte. Es liegt mir einfach am Herzen, dass alle Azubis, dual Studierende und unter 25-Jährigen die Chance haben, mitzureden, auch wenn sie sich vielleicht nicht trauen, selbst etwas anzusprechen. Für mich war das auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Es macht mir Spaß, mich einzubringen und gemeinsam etwas zu bewegen.
Welche Themen bringst du als JAV in den Betrieb ein?
Mir ist wichtig, dass wir die Ausbildung stetig verbessern und auch die Bedürfnisse der Auszubildenden ernst nehmen. Deshalb setzen wir uns zum Beispiel für bessere Arbeitsbedingungen ein. Ein konkretes Beispiel ist, dass wir gemeinsam mit unserer Ausbildungsbeauftragten flexible Arbeitszeitmodelle für Auszubildende geschaffen haben, sodass sie ab sofort auch einige Tage im Quartal von zu Hause aus arbeiten können.
Gerade arbeiten wir auch an einer umfassenden Evaluierung der Ausbildung. Dabei geht es darum herauszufinden, was gut läuft und wo es Verbesserungsbedarf gibt. So wollen wir gemeinsam mit der Ausbildungsleitung Veränderungen anstoßen, die den Alltag der Auszubildenden verbessern.

Immer im Büro und an der Seite von Marie mit dabei: ihr Hund Yari.
Welche Projekte oder Aufgaben konntest du im Rahmen deiner Ausbildung eigenverantwortlich oder im Team übernehmen?
Ein Projekt, das mir besonders am Herzen liegt, ist unsere Altgeräte- und Kabelsammelaktion. Das ist ein Projekt im Rahmen eines SDG-Workshops, welches ich gemeinsam mit zwei anderen Auszubildenden entwickelt habe. Ziel ist es, Elektroschrott nachhaltig zu sammeln und fachgerecht zu entsorgen, um damit ein Zeichen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu setzen. Wir haben das Projekt eigenständig geplant, ausgearbeitet und dem Vorstand vorgestellt. Es wurde bereits genehmigt und wir stehen jetzt kurz vor der Umsetzung. Eine tolle Erfahrung, ein solches Projekt von Anfang an mitgestalten zu können.
Außerdem war ich in die Planung und Durchführung des diesjährigen Zukunftstags eingebunden. Dabei habe ich Schulkinder betreut und ihnen unsere Ausbildung nähergebracht. Darüber hinaus nutze ich die Gleitzeit sehr bewusst, um meine Arbeitszeit flexibel zu gestalten, und ich plane auch meine Lernzeiten eigenverantwortlich. Das gibt mir ein gutes Gefühl von Vertrauen und Selbstständigkeit im Ausbildungsalltag.
Wie engagierst du dich darüber hinaus für das Thema Ausbildung?
Ich bin eine unserer Ausbildungsbotschafterin. Das bedeutet, dass ich in Zukunft an Schulen gehen werde, um dort über meine Ausbildung zu berichten. Mein erster Einsatz findet im Oktober statt und ich freue mich schon sehr darauf. Mir ist es wichtig, jungen Menschen authentische Einblicke zu geben und ihnen zu zeigen, wie vielfältig und spannend eine Ausbildung sein kann. Ich möchte Mut machen und dabei helfen, Interesse zu wecken – besonders bei denen, die sich vielleicht noch nicht sicher sind, welchen Weg sie nach der Schule gehen wollen.
Was hat dich bei deiner Berufswahl und der Ausbildungsplatzsuche motiviert?
Ich habe meine Ausbildung erst mit 25 begonnen, aus persönlichen Gründen hat es vorher einfach nicht gepasst. Aber gerade deshalb war es mir besonders wichtig, diesen Schritt bewusst zu gehen. Ich wollte Verantwortung für mein Leben übernehmen und zeigen: „Jetzt erst recht!“. Ich habe gemerkt, dass ich etwas tun möchte, das mir Sicherheit und Perspektive gibt, nicht nur für mich, sondern auch für meine zukünftige Familie. Die Entscheidung, eine Ausbildung zu starten, habe ich ganz gezielt getroffen. Über die Ausbildungsseite der Agentur für Arbeit habe ich mich informiert und geschaut, was zu mir passen könnte. Rückblickend war es genau der richtige Zeitpunkt und die richtige Entscheidung.
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Schau gerne auf unserer Ausbildungsseite vorbei. Dort findest du weitere Einblicke und aktuelle Stellenangebote für deinen Start ins Berufsleben.

Ich bin Mira Langner und seit 2023 bei der WERTGARANTIE Group als Teil der Unternehmenskommunikation. An meinem Job begeistert mich der hohe Anteil an Kreativität und Eigenverantwortung. Zudem gibt es bei der großen Vielfalt an Gesichtern und Geschichten im Unternehmen viel zu erzählen. Ich freue mich darauf, das Magazin mit diesen Inhalten zu bereichern.
Geschrieben von Mira Langner