IT? WERTGARANTIE! Einblicke in unsere Fachabteilung
06.04.2021Thomas Butscher ist Abteilungsleiter Entwicklung Bestandsführung bei der WERTGARANTIE Group. Als Führungskraft weiß er, welche Eigenschaften angehende „ITler“ unbedingt haben sollten. Und warum sich IT-Fachkräfte mit Großkonzernen nicht unbedingt einen Gefallen tun. Im Interview verrät er mehr.
Herr Butscher, welche Begriffe beschreiben Ihre Tätigkeit am besten?
Erhalten und Gestalten, Kollaboration, Anpassungsfähigkeit.
Wenn Sie es einem Laien beschreiben müssten: Was machen Sie bei der WERTGARANTIE Group als Abteilungsleiter Entwicklung Bestandsführung?
Bei uns geht es im Wesentlichen um unser Bestandsführungssystem und um die Portale, die wir im Einsatz haben – also Antrags-, Kunden- und Schadenportale. Das ist mein Standbein. Mein Spielbein sind Agilität und agile Arbeitsweisen. Ich organisiere und optimiere aus meiner Position als Führungskraft heraus die bereichsübergreifende Zusammenarbeit an Themen, die die Bestandsführung betreffen. Ich bin also auch ein „Enabler“ und schaffe die Basis, damit andere gut arbeiten können. Deshalb habe ich auch großen Wert darauf gelegt, dass die Prozesse rund um die Kollaborationstools Confluence und JIRA optimiert werden. Das verbessert unsere Zusammenarbeit. Eines meiner Mottos ist „Inspect & Adapt“. Also prüfen, wo es hadert und dann dort zielgerichtet Anpassungen vornehmen. Dieses agile Mindset versuche ich in meiner Führungsrolle vorzuleben.
Was haben Sie studiert und wieso haben Sie sich für einen IT-Beruf entschieden?
Ich habe Informatik studiert. In der Schule hatte ich in der 11. Klasse eine Informatik-AG und einen guten Lehrer, der uns die Grundzüge der Programmiersprachen beigebracht hat. Dazu habe ich mir privat einen PC angeschafft und angefangen zu entwickeln. Ich hatte damals das Glück und die Gelegenheit, parallel zu meinem Studium in einer Firma ein paar Stunden in der Woche zu arbeiten und praktische Erfahrungen als Entwickler zu sammeln. Das war eine recht gute Kombination. Man lernt im Studium die Grundlagen und idealerweise auch, wie man sich Themen aneignet. Danach muss man weiter lernen, sich vermutlich alle fünf Jahre leicht neu orientieren, weil sich einfach das Umfeld geändert hat. Ich habe in den letzten 20 Jahren viele Stationen durchlaufen, von der Entwicklung über Projektleitung bis zur Führung und dabei ein sehr breites (IT-)Themenspektrum abgedeckt. Wenn Sie mich fragen würden, ob ich noch einmal Informatik studieren würde, wäre meine Antwort: „auf jeden Fall“. Ich fühle mich in diesem Berufsfeld sehr wohl.
Sie haben lange im Energiesektor gearbeitet, jetzt in der Versicherungsbranche.
Ist das nicht thematisch langweiliger?
Die IT hat natürlich einen eigenen Blick auf die Frage, wie interessant Themen oder eben Unternehmen sind. In der Energiewirtschaft gab und gibt es viele Veränderungen, teilweise getrieben durch die Regulierung aber auch durch Unternehmensveränderungen und Digitalisierungsstrategien; daraus sind viele interessante IT-Projekte entstanden. Dahinter müssen wir uns aber nicht verstecken. Die WERTGARANTIE Group arbeitet zum Beispiel ebenfalls schon seit einiger Zeit intensiv am Thema Digitalisierung. Die Vielzahl von Anträgen, Schäden etc., die über B2B- oder B2C-Portale eingereicht oder bearbeitet werden müssen, brauchen einen hohen Automatisierungsgrad, damit der manuelle Aufwand in den Fachbereichen reduziert wird. Jobs bei Unternehmen wie unserem sind durchaus interessant – und wer es wagt, rein zu blicken, der erlebt die eine oder andere positive Überraschung.
Haben Sie sich für die Versicherungsbranche entschieden oder für die WERTGARANTIE Group als Unternehmen?
Ich war im Grunde branchenneutral. Das ist ein Stück weit ein Vorteil, wenn man in der IT arbeitet. Ich hatte nicht das Gefühl, unbedingt im Bereich Energiewirtschaft bleiben zu müssen. Als ich vor ungefähr 20 Jahren in die Branche kam, hatte ich keine Ahnung von Energiewirtschaft. Es ist mir gelungen, mich in relativ kurzer Zeit auf das fachliche Niveau zu bringen, das erforderlich ist, um mit den Fachbereichen aus einer IT-Perspektive zusammenzuarbeiten. Ich habe vor meinem Wechsel zur WERTGARANTIE Group keinen Grund gesehen, warum das nicht noch mal klappen sollte. Im Endeffekt war es die WERTGARANTIE Group als Unternehmen, die mich angesprochen hat. Ich muss aber zugeben, dass ich die WERTGARANTIE Group vorher nicht kannte. Als ich mich dann mit dem Unternehmen beschäftigt habe, war ich angenehm überrascht. Das hat sich im Bewerbungsgespräch manifestiert. Und nun bin ich hier.
Welche Vorteile sehen Sie bei der Größe und Struktur der WERTGARANTIE Group?
Die WERTGARANTIE Group ist von der Größe her klein genug, um übersichtlich zu sein, aber auch groß genug, sodass interessante Themen entstehen. Das finde ich sehr positiv. Wenn ich es vergleiche: Mein vorheriger Arbeitgeber E.ON hatte Ende 2019 fast 80.000 Mitarbeiter, die WERTGARANTIE Group ca. 100-mal weniger. Ich schätze die kurzen Wege. Es ist übersichtlich und relativ leicht, mit den für einen selbst relevanten Bereichen und Teams Kontakt aufzunehmen. Wir Abteilungsleiter haben über die Bereichsleiter bei Bedarf gute Kontakte zu den Vorständen. Ich finde es auch sehr positiv, dass die IT-Arbeit nicht ganz so kleinteilig organisiert ist. Ein großer Konzern ist sehr viel arbeitsteiliger aufgestellt. Je nachdem, wo man arbeitet, sieht man nur einen relativ kleinen Ausschnitt. Hier bei uns habe ich das Gefühl, dass ich die Themen überblicken, verstehen und das eigene Handeln daran ausrichten kann.
Wie würden Sie die Atmosphäre bei der WERTGARANTIE Group beschreiben?
Die Atmosphäre ist wirklich sehr angenehm und viel familiärer als beispielsweise in einem Großkonzern. Man kann hier gut und kollegial zusammenarbeiten, den Zusammenhalt in den Teams und Bereichen empfinde ich als ausgesprochen gut. Ich habe das Gefühl, dass sich auch die Leute sehr viel besser kennen als das in einem größeren Unternehmen der Fall ist. Bereichsübergreifende Zusammenarbeit ist immer eine Herausforderung, wenn unterschiedliche Ziele und unterschiedliche Organisationen dabei sind. Aber auch das funktioniert gut, ich sehe den Willen zur Zusammenarbeit. In der IT duzen sich eigentlich fast alle und auch in anderen Bereichen ist es eigentlich kein Problem, das „Du“ anzubieten. Es laufen auch nicht alle mit Anzug und Krawatte herum, wie man vielleicht vermuten könnte; das ist in der IT aber auch nicht üblich.
Was sind für Sie die wesentlichen Eigenschaften, die man für einen Job in der IT benötigt?
Wir sind ja heutzutage quasi „umzingelt“ von IT. Vor 20, 30 Jahren war das noch nicht so, Smartphones und Tablets gab es nicht, höchstens vereinzelt PCs. Was unterscheidet den „ITler“ vom „normalen“ Anwender? Es ist vermutlich das Interesse zu verstehen, wie etwas funktioniert. Da ich letztes Jahr meinen Urlaub wegen der Pandemie zu Hause verbringen musste, habe ich mir einen Raspberry Pi zugelegt. Zunächst hatte ich davon keine Ahnung. Dann habe ich mich intensiver mit den SmartHome Funktionen meiner FritzBox beschäftigt und wie man diese steuern kann. Im letzten Jahr habe ich viel gelernt über openHAB, OpenMediaVault, Nextcloud, Docker und Python für mich entdeckt. Entscheidend ist der Antrieb, hinter die Kulissen gucken zu wollen, keine Scheu davor zu haben, sich in Dinge reinzudenken, rein zu drillen, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, bis auch hartnäckige Probleme gelöst sind. Da sind Kreativität und Einsatz gefragt. Das ist die eine Seite. Aber Software entsteht nie allein, sondern immer im Team. In unseren Entwicklungsteams sitzen bis zu zehn Leute mit unterschiedlichen Qualifikationen zusammen, die sich ergänzen. Es ist nicht nur das individuelle Können und das individuelle Interesse, sondern auch die Ambition, mit einem Team zusammenzuarbeiten. Der „ITler“ ist keiner, der im dunklen Keller sitzt und dem man ab und zu mal eine Pizza unter der Tür durchschiebt. Und die IT ist grundsätzlich offen für unkonventionelle Persönlichkeiten, weil ein gehöriges Maß an Kreativität bei der Lösungsfindung gefragt ist.
Warum sollten junge Menschen im IT-Bereich ihr Glück suchen?
Es gibt kaum noch eine Branche, in der IT und Digitalisierung keine große Rolle spielt. Wer sich für einen IT-Job interessiert, dem stehen viele Türen offen. Das Berufsfeld bietet ein sehr großes Spektrum und ist unheimlich vielfältig. Man bindet sich nicht lebenslang an eine Firma, sondern kann auf eine vielfältige Art und Weise den eigenen Lebensweg gestalten. Das ist aus meiner Sicht ein großer Pluspunkt. Es gibt eine große Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften. Viele aktuelle und zukünftige Geschäftsfelder basieren auf IT.
Wenn ein „ITler“ einen Job sucht – was spricht dann für die WERTGARANTIE Group?
Wir haben den Vorteil, dass wir bei der WERTGARANTIE Group die IT weitgehend selbst machen und eine geringe Externen-Quote haben. Wir arbeiten zwar auch mit Partnern zusammen aber das, was wirklich wichtig ist, erarbeiten wir in den Teams selbst. Wir schaffen eigene Anwendungen und Tools, um für unsere Produkte einen Unterschied zu machen. Wir haben viel Expertise an Bord für das, was wir brauchen. Wir haben ein gutes Umfeld, um tätig zu werden. Dazu haben wir motivierte Teams und die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln. Das zeigt sich auch in der Auszeichnung „Top Arbeitgeber für IT-Jobs 2021“, die wir vom Branchenmagazin CHIP erhalten haben. Uns IT-Führungskräften ist es wichtig, ein positives und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Ich denke, das merken auch die Mitarbeiter. Und das ist einer der Gründe, weswegen viele sagen: Ich arbeite hier gern und würde die WERTGARANTIE Group als Arbeitgeber empfehlen.
Elon Musk sagt, er achte bei Neueinstellungen vor allem auf Talent, was für ihn wichtiger als Erfahrung sei. Wie sehen Sie das?
Bei uns ist es so: wir haben recht spezialisierte Themen. Wer da nur Interesse und Talent mitbringt, der hat einen relativ langen Weg vor sich. Wer z.B. noch nie im Datawarehouse gearbeitet hat, der wird dort Schwierigkeiten haben. Jemand, der noch nie entwickelt hat, wird das durch viel Talent aus dem Stand nicht hinbekommen. So provokant, wie Elon Musk das gesagt hat, würde ich es also nicht formulieren. Natürlich ist Talent grundsätzlich wichtig. Allein, weil man mit unvorhersehbaren und neuen Dingen konfrontiert wird, die man sich aneignen muss. In diesem Punkt könnten Quereinsteiger mit entsprechendem Potential überzeugen.
Demnach kann man bei der WERTGARANTIE Group im Bereich IT quereinsteigen?
Wir haben durchaus Optionen, Quereinstiege zu ermöglichen. Das machen wir in den Teams auch. Dann stellen wir in einem erfahrenen Team eine Juniorstelle zur Verfügung. Als Quereinsteiger muss man ja erst mal gucken, ob das zu einem passt. Wenn die Leute zeigen, dass sie eine steile Lernkurve hinlegen können und sich daraus eine Eignung ergibt, warum nicht? Wichtig ist, dass man das Gefühl hat, dass es passt. Ein Praktikum ist auch eine gute Möglichkeit. Mit einem Praktikum und mit der Gelegenheit, in einem erfahrenen Team in einer Junior-Position anzufangen, kann man sich schon im ersten Jahr auf eine Position entwickeln, in der man gut mitarbeiten kann.
Was ist Ihr persönlicher Ausgleich zur IT-Arbeit?
Ich habe einige Sportarten für mich entdeckt, die ich bei Gelegenheit ausübe. Ich mache gern Wintersport, fahre Ski mit Familie und Freunden. Fahrrad ist auch ein Thema, ich fahre mit dem Rad zur Arbeit. Dazu habe ich ein Mountainbike, unternehme beispielsweise gern Touren im Deister. Im Sommer mache ich gern Wassersport. Ich habe einen Segel- und einen Surfschein, fahre auf dem Maschsee bei Regatten mit, wenn es sich anbietet. Ich bin nicht so der Läufer, ich skate eher um den Maschsee. Das Fahrrad nutze ich wahrscheinlich am häufigsten, allein weil es mein Verkehrsmittel zur Arbeit ist. Die Fahrradnutzung unterstützt die WERTGARANTIE Group auch, zum Beispiel durch das Fahrradleasing.
Ich bin Admir Celovic und seit 2020 ein Teil der Unternehmenskommunikation der WERTGARANTIE Group. Ich finde es toll, wie wandelbar unsere Gruppe ist. Egal ob bei den Themen Nachhaltigkeit, Innovation oder Mitarbeiterfürsorge. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken und darüber schreibe ich an dieser Stelle sehr gerne.
Geschrieben von Admir Celovic