Mut zur Veränderung: von der Controllerin zur Entwicklerin
02.07.2024Seit 2020 ist Dieu Trang Briese Teil der WERTGARANTIE Group. Sie startete ihre Karriere als Mitarbeiterin im Controlling – heute ist sie Datawarehouse-Entwicklerin. Wie es zu dem Abteilungswechsel gekommen ist und welche Entwicklungsschritte es brauchte, berichten Steffen Riedel, Abteilungsleiter Business Intelligence, und Dieu Trang Briese im Doppelinterview.
Was hat dich motiviert, vom Team Controlling in das Team Datawarehouse zu wechseln?
Trang: Durch meine Arbeit im Controlling ist mein Wunsch immer größer geworden, mich mehr mit technischen Themen zu befassen. Zwei Sachen waren mir klar: Ich brauche eine Veränderung und ich interessiere mich für Business Intelligence (BI). Die BI-Welt ist mittlerweile sehr vielfältig, was ich am Ende wirklich machen wollte oder könnte, stand noch nicht fest. Mein Ziel war es aber, mein fachliches Wissen mit technischem Wissen zu verbinden. Also habe ich recherchiert und online Grundlagenkurse absolviert. So konnte ich für mich feststellen, ob BI wirklich zu mir passt.
Wie kam es überhaupt zum Abteilungswechsel?
Steffen: Im Rahmen ihres Mitarbeiterjahresgespräches hat Trang den Wunsch geäußert, sich in eine technische Richtung weiterzuentwickeln. Wir haben schon immer eng zusammengearbeitet, da das Team von Trang und auch die Abteilung Controlling einer der größten Stakeholder unserer BI- und Datawarehouse-Anwendungen ist. Trang fand es immer sehr spannend, was wir aus technischer Sicht realisieren. Sie ist eine super Mitarbeiterin und das schätzen wir sehr. Wir haben uns dann einfach zusammengesetzt und besprochen, wie wir diesem Wunsch nachgehen können.
Hattest du vorher schon Berührungspunkte mit dem Team Datawarehouse?
Trang: Sehr viele sogar. Im Controlling geht es darum, Daten zu verarbeiten und daraus Reportings, Auswertungen und Präsentationen zu erstellen. Dazu verwendet das Controlling den größten Teil der Daten aus dem Datawarehouse, sodass die beiden Teams ständig im Austausch sind. Wir haben auch viele Projekte zusammen. Bei den Projekten liefert das Controlling den fachlichen Input, damit das Datawarehouse darauf aufbauend eine technische Lösung entwickeln kann.
Wie habt ihr die Weiterbildung für Trang organisiert?
Steffen: Wir haben ein Rahmenprogramm für Trang geschaffen: eine Kombination aus Seminaren, Fortbildungen, Training on the Job, Mentoren und Coachings. Für unsere Entwicklungs-Tools haben wir ihr explizite Schulungsempfehlungen mitgegeben, die auch wir als Entwickler absolviert haben. In der „BI Summer School“, ein BI-Intensivprogramm, hat sie innerhalb von vier Tagen alles was das Thema BI so hergibt eingeimpft bekommen. Für zusätzliche Lernpfade haben wir ihr Mentoren mit an die Hand gegeben. Einmal in der Woche haben wir uns über ihre aktuellen Themen ausgetauscht.
Im Oktober 2023 hat die Hospitation begonnen. Welche Stationen hat Trang dabei durchlaufen?
Steffen: Die Arbeit bei uns ist sehr projektorientiert. Da Trang sich noch nicht sicher war, ob sie wirklich in die Softwareentwicklung gehen möchte oder eher eine Hybrid-Funktion als Analystin anstrebt, haben wir ihr die Realisierung eines eigenen Projekts angeboten. So konnte sie jede Rolle für sich ausprobieren: die der Business-Analystin, der Data-Analystin oder eben die der Datawarehouse-Entwicklerin. Dabei haben wir schnell gemerkt, dass Trang ihre analytischen und organisatorischen Fähigkeiten optimal in ihrem neuen Berufsumfeld einsetzen konnte. Am meisten Spaß hatte sie aber in der tatsächlichen Entwicklungsarbeit, darin ist sie richtig aufgeblüht.
Und wie hat dann der Abteilungswechsel stattgefunden?
Steffen: Trang wurde ab dem ersten Tag ihrer Hospitation sofort in alle unsere Regeltermine eingebunden und somit direkt ins kalte Wasser geworfen. Das hat sehr gut geklappt. Wir haben uns mit dem Betriebsrat und auch mit HR abgestimmt und zum 1. April 2024 den Abteilungswechsel eingetütet. Trang ist jetzt Entwicklerin bei uns, die aber gleichzeitig – und das ist das Großartige – fachliches Backgroundwissen hat, sehr tiefes Backgroundwissen.
„Trang ist jetzt Entwicklerin bei uns, die aber gleichzeitig – und das ist das Großartige – fachliches Backgroundwissen hat, sehr tiefes Backgroundwissen.“
Steffen Riedel, Abteilungsleiter Business Intelligence
Gab es Herausforderungen für euch während des Abteilungswechsels?
Steffen: Organisatorisch tatsächlich keine. Bereichsintern war schnell klar, dass wir die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten ermöglichen und insbesondere auch fördern möchten. Ich denke, die Herausforderung lag hauptsächlich bei Trang, sich auf das Ganze einzulassen, offen dafür zu sein und viel, viel, viel auf einmal zu lernen. Dahinter ist dann auch natürlich eine gewisse Erwartungshaltung von unserer Seite gewesen. Aber das hat sie super gemacht.
Trang: Das umfangreiche Themenfeld DWH/BI war komplett neu und herausfordernd für mich. Ich musste mich gut strukturieren, um mir erstmals einen Überblick über den Bereich BI zu verschaffen, gleichzeitig aber auch die konkrete Struktur sowie die Hintergründe unseres Datawarehouse zu verstehen. Da BI ständig im Wandel ist, entwickelt sich jeder im Team ständig weiter. Somit hatte ich nie das Gefühl, dass ich damit alleine bin. Sobald ein neues Projekt anfängt, stehen wir wieder vor einigen neuen Herausforderungen - das ist das Spannende an dem Job.
Welche Stärken hast du bei Trang gesehen, die gut ins Team Datawarehouse passen?
Steffen: Trang hat eine super schnelle Auffassungsgabe und eine hohe Eigenmotivation. Sie ist sehr wissbegierig und das hat ihr ermöglicht, sich in die Themen schnell einzuarbeiten. Sie hat sich mit Problemen, die ihr begegnet sind, selbstständig beschäftigt und eigene Lösungen gefunden. Und das ist, denke ich, ein Hauptskill von ihr um in diese neue Rolle einfach hineinzufinden.
Was gefällt dir am meisten an deiner neuen Abteilung Datawarehouse?
Trang: Im Datawarehouse arbeiten wir mit vielen anderen Bereichen zusammen und lernen durch die Daten die Prozesse besser kennen. Von den Aufgaben her ist es sehr viel technischer geworden, das war mein Ziel. In unserem Team hat jeder seine Stärken und beschäftigt sich mal mehr mal weniger mit dem technischen Hintergrund oder mit dem Reporting. Man hat immer die Möglichkeit, das Projekt von Anfang bis Ende zu begleiten – das ist das Besondere am Team Datawarehouse.
„Man hat immer die Möglichkeit, das Projekt von Anfang bis Ende zu begleiten – das ist das Besondere am Team Datawarehouse.“
Dieu Trang Briese, Datawarehouse Entwicklerin
Welche Möglichkeiten hat euch die WERTGARANTIE Group für den Abteilungswechsel gegeben?
Steffen: Ich würde sagen, aus Sicht der WERTGARANTIE Group hat die grundsätzliche Offenheit und das ehrliche Interesse an den Mitarbeitenden dazu geführt, dass wir diesen Weg gehen konnten. Wichtig war am Ende natürlich auch, dass Vorstand und Bereichsleitung mit in den Prozess involviert waren – so stand dem Abteilungswechsel nichts mehr im Weg.
Trang: Die WERTGARANTIE Group hat die Kosten von meinen Seminaren übernommen, wobei ich vorher im Controlling auch schon immer Weiterbildungskurse hatte, jedes Jahr zwei bis drei. Das gehört bei uns dazu.
Und was würdest du anderen Mitarbeitenden, die ebenfalls einen Abteilungswechsel anstreben, mit auf den Weg geben?
Trang: Ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen und würde sagen, man sollte sich erstmal Gedanken machen. Insbesondere über seine eigene Motivation und über seine Stärken und sich überlegen, ob man wirklich in ein anderes Berufsfeld wechseln möchte. Eine Weiterentwicklung innerhalb des Unternehmens kann ich sehr empfehlen. Man kennt das Kerngeschäft, die Prozesse, die Arbeitsweise und die Kolleginnen und Kollegen schon mit denen man eventuell später arbeiten wird.
Aus dem Blick einer Führungskraft, was wäre dein Tipp, wenn Mitarbeitende sich eine Veränderung wünschen?
Steffen: Einfach zuhören, nach den Bedürfnissen fragen, vielleicht auch nach den Beweggründen und offen dafür sein, dass die Mitarbeitenden manchmal auch Themen haben, die nach Veränderung schreien. Seinen Mitarbeitenden Raum dafür geben Dinge auszuprobieren. Dabei ist Scheitern erlaubt. Es muss gar nicht immer den einen Ausgang haben, man sollte versuchen, das Ganze ergebnisoffen zu betrachten. Wenn es funktioniert ist es gut, wenn nicht, weiterprobieren.
Ich bin Mira Langner und seit 2023 bei der WERTGARANTIE Group als Teil der Unternehmenskommunikation. An meinem Job begeistert mich der hohe Anteil an Kreativität und Eigenverantwortung. Zudem gibt es bei der großen Vielfalt an Gesichtern und Geschichten im Unternehmen viel zu erzählen. Ich freue mich darauf, das Magazin mit diesen Inhalten zu bereichern.
Geschrieben von Mira Langner