Warum sind Moorlandschaften so wichtig?

Moore sind faszinierende Ökosysteme, die in vielerlei Hinsicht unverzichtbar sind. Sie speichern enorme Mengen an Kohlenstoff (CO2). Obwohl sie nur etwa 3 % der weltweiten Landfläche ausmachen, binden sie etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen. Das macht sie zu wichtigen Akteuren im Kampf gegen den Klimawandel. Darüber hinaus sind Moore Heimat für eine Vielzahl seltener und spezialisierter Pflanzen- und Tierarten. Ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern und langsam wieder abzugeben, trägt zudem zum Hochwasserschutz bei.

Wie ist der Zustand deutscher Moore?

Historisch wurden Moore oft als unbrauchbares Land angesehen, das entwässert und in Ackerland umgewandelt werden sollte. Diese Entwässerungsmaßnahmen führten jedoch dazu, dass die über Jahrtausende entstandenen Torfschichten austrockneten und zersetzt wurden. Dabei wird der gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt, was erheblich zur Emission von Treibhausgasen beiträgt. Moorböden bedecken in Deutschland eine Fläche von 14.190 km² - 95 % dieser Flächen sind inzwischen entwässert und zerstört.

Wie können Unternehmen zum Moorschutz beitragen?

Da wir uns bei der WERTGARANTIE Group dieser Entwicklung bewusst sind, unterstützen wir bereits das dritte Jahr in Folge das Bergwaldprojekt e.V. – einen gemeinnützigen Verein, der deutschlandweit Wald- und Moor-Renaturierungsprojekte initiiert und durchführt. Mit unserer Spende finanzieren wir die Renaturierung des Naturraums Diepholzer Moorniederung.

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Diepholzer Moorniederung: ca. 7.300 Hektar Hochmoor konnten bisher renaturiert werden. (Bildquelle: Bergwaldprojekt e.V.)

Wieso werden darüber hinaus noch weitere Projekte gefördert?

Die beiden Projekte in Uganda und Eritrea werden im Rahmen unseres betrieblichen Klimaschutzmanagements finanziell unterstützt. Mittels CO2-Bilanzierung ermitteln wir zunächst, in welchen Unternehmensbereichen Emissionen anfallen und wie hoch die CO2-Gesamtmenge ist. Langfristiges Ziel der WERTGARANTIE Group ist es, unsere Emissionsmenge kontinuierlich zu reduzieren. Dies geschieht mit gezielten Maßnahmen, welche die Emissionsmenge bestimmter Bereiche reduzieren oder komplett vermeiden sollen. Dennoch lassen sich nicht alle Emissionen komplett vermeiden, weshalb wir als Ausgleich dafür Klimaschutzprojekte finanziell unterstützen.

Welchen Kriterien folgt die WERTGARANTIE Group bei der Auswahl der Klimaschutzprojekte?

Für die Umwelt ist es – kurz gesagt – unerheblich, wo Emissionen entstehen bzw. eingespart werden. Daher wurde sich bewusst dafür entschieden, das Zusätzlichkeitskriterium bei der Auswahl von Klimaschutzprojekten zu berücksichtigen und Projekte in Ländern des globalen Südens zu unterstützen. Zusätzlichkeit bedeutet, dass das Projekt ohne die zusätzliche Finanzierung nicht realisiert worden wäre.

Neben der Zusätzlichkeit spielen für uns noch weitere Aspekte bei der Auswahl von Klimaschutzprojekten eine zentrale Rolle. So ist es für uns unerlässlich, dass die Projekte höchste Zertifizierungsstandards erfüllen. Zudem ist uns besonders wichtig, dass sich neben den ökologischen Verbesserungen auch möglichst viele soziale Vorteile für die Bevölkerung vor Ort ergeben. Bei den Klimaschutzprojekten in Eritrea und Uganda werden gezielt soziale Entwicklungsziele verfolgt. Die Planung um Umsetzung der Projekte wird von lokalen Trägerorganisationen betreut und überwacht.

Was bewirken die beiden Projekte?

In dem von Dürren und Wüstenbildung geplagten Eritrea müssen Erwachsene und Kinder meist weite Strecken zurücklegen, um Wasser für den täglichen Bedarf aus geeigneten Quellen zu entnehmen. Das Wasser muss über offenem Feuer abgekocht werden, da es oft gesundheitsgefährdende Verunreinigungen enthält. Dieser Umstand verursacht CO2-Emissionen und ist zeitlich enorm aufwendig. Das Brunnenbau-Projekt ermöglicht den Menschen einen leichteren Zugang zu sauberem Trinkwasser – dadurch werden Emissionen und Zeit eingespart.

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Sauberes Trinkwasser in Brunnen sorgt für mehr Gesundheit in Eritrea. (Bildquelle: ClimatePartner)

Mehr als 90 % der Haushalte in Uganda nutzen Feuerholz oder Holzkohle zum Kochen. Das Kochen mit Holz ist somit einer der Hauptgründe für die Abholzung der Wälder des Landes. Die im Rahmen des Klimaschutzprojektes verteilten Kochöfen sind wesentlich effizienter und können mit viel weniger Holz befeuert werden. Dies spart nicht nur CO2-Emissionen ein, sondern verbessert auch die Gesundheit der Menschen, indem die Luftverschmutzung in Innenräumen reduziert wird.

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Effiziente Kochöfen reduzieren die Abholzung der Wälder in Uganda. (Bildquelle: ClimatePartner)